Günter Rackwitz
1922 – 1999
Günter Rackwitz lebte und arbeitete als freischaffender Künstler in seiner Heimatstadt Leipzig.
Er schuf in Leipzig sowie im Umland von Sachsen und Thüringen baugebundene Kunst und
widmete sich bis zu seinem Tod der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im
Heranführen sowie im Umgang mit der Kunst. Von 1958 bis 1990 arbeitete Günter Rackwitz
als Dozent im Studio Bildende Künste am Lindenau-Museum zu Altenburg und leitete später
das Studios.
1972 übernahm er den Mal- und Zeichenzirkel der Zooschule im Leipziger Zoo und arbeitete
dort bis kurz vor seinem Tod mit Kindern und Jugendlichen. Ein wichtiger Bestandteil seines
Lebens war immer die Arbeit mit Menschen sowie die Auseinandersetzung mit der Kunst.
„Erst der Mensch und dann die Kunst.
Beides strahlt aus Günter Rackwitzens Bildern: Farbeninbrunst und Menschlichkeit“
Leipziger Volkszeitung, Mai 1997
Der Künstler Günter Rackwitz war ein sehr naturverbundener Mensch, was sich besonders in
seinen Arbeiten wiederspiegelt. Seine besondere Liebe galt seit jeher der Aquarellmalerei.
Er schätzte die Aquarellmalerei immer als eigenes Malverfahren, dessen Technik ihm erlaubte,
die Dinge von der Natur frisch-lebendig und dadurch unmittelbar zu erfassen. Charakter und
Eigenschaften des Aquarells eigenen sich besonders, um atmosphärische Erscheinungen der
Landschaft, wie Licht, Luft, Nebel und Dunst, im Wechsel der Jahreszeiten einzufangen.
Günter Rackwitz ging es in seinen Arbeiten keineswegs um äußerlich glänzende, effektvolle
Motive. Er fühlte sich von der Schönheit einfacher, schlichter Landschaften angezogen. Eine
Bewegung im Kornfeld, eine Baumgruppe, oberfl ächlich betrachtet Unwesentliches am Rande
großer bewegter Ereignisse. Vielleicht ein Versuch, Unbedeutendes zu deuten und Unscheinbares
scheinbar zu machen.
Studienreisen führten ihn nach Mittelasien, Schweden, Tschechien, Russland, Frankreich,
Ungarn, Österreich und Schottland, die ihm Inspiration und Motive für seine prachtvollen,
farbgewaltigen Aquarelle waren. Ihm selbst waren die Aquarelle am wichtigsten. Mit seinen
Arbeiten wurde er über die Landesgrenzen hinaus bekannt, davon zeugen Ausstellungen
und Preise. Verschiedene Arbeiten des Künstlers wurden von namhaften Museen erworben.
Bis zum Schluss hatte sich der Künstler seine Begeisterungsfähigkeit, Vitalität, Neugier und
Schaffenskraft bewahrt. Wer das Glück hatte, ihm zu begegnen, wird ihn nie vergessen.